»Ich weiß nicht, was soll es bedeuten, dass ich so traurig bin, ein Märchen aus uralten Zeiten, das kommt mir nicht aus dem Sinn. Die Luft ist kühl und es dunkelt, und ruhig fließt der Rhein; der Gipfel des Berges funkelt im Abendsonnenschein.« – So dichtete einst Heinrich Heine über die Loreley, den mächtigen Felsen, der mittem im Weinbaugebiet Mittelrhein am Ufer des mächtigen Flusses liegt.

Damit wurde die mystische Landschaft entlang des Rheins weltberühmt und mit ihr der an den Hängen angebaute Wein. Dort, wo mächtige Burgen auf den Bergen thronen und mittelalterliche Ortschaften mit ihren romantischen Fachwerkhäusern bezaubern, wachsen charakterstarke, herzhafte und fruchtige Weine in steilen Terrassenlagen. Über eine Strecke von knapp hundert Kilometern links und rechts des Rheins erstreckt sich das Anbaugebiet Mittelrhein. Es reicht von Lorch im Süden bis nach Königswinter im Norden. Hier an den Südhängen findet insbesondere der Riesling hervorragende Bedingungen, denn er kann von den vielen Sonnentagen und dem Zustrom milder Luft vom Süden her profitieren. Darum tragen auch drei Viertel aller Rebstöcke am Mittelrhein Riesling-Trauben, die in den Steillagen oft nur von Hand geerntet werden können.

Die Böden sind von Schiefer und verwittertern Grauwacken geprägt; weiter im Norden hingegen meist vulkanischen Ursprungs. Sie verleihen dem Wein vom Mittelrhein eine solide mineralischer Struktur, die dank des milden Klima der direkten Rheinnähe durch eine herrlich spritzige Fruchtigkeit ihre ergänzt wird. So werden die Tropfen tatsächlich wie zu einem Märchen aus uralten Zeiten und kommen – sind sie erst einmal probiert – dem wahren Genießer garantiert nicht mehr aus dem Sinn.